Überdachung, Boule-Bahn, Backhaus: Treffpunkt mitten im Ort soll echte Gemeinschaft fördern.
Belm-Icker
Dank eines großen ehrenamtlichen Engagements hat die katholische Kirchengemeinde Icker in nur sechs Monaten einen neuen Pavillon auf der Pfarrwiese realisiert. Der markante Holzständerbau mit abschließbarem Raum soll mitten im Ort echte Gemeinschaft fördern und auf vielfältige Weise gesellige und liturgische Angebote ermöglichen. An der Einweihungsfeier nahm auch Landrätin Anna Kebschull teil, die sich begeistert zeigte.
Träger des Bauvorhabens ist der Förderverein der katholischen Kirche in Icker, der die Finanzierung ausschließlich mit Zuschüssen, Spenden und viel Eigenleistung gewährleistete. Für Architekt Wolfgang Herich war es nach dem Umbau der Friedhofs- zur Emmaus-Kapelle und der Neugestaltung des Dorfplatzes gegenüber der Kirche bereits das dritte Projekt, das er ehrenamtlich begleiten und umsetzen konnte.
„Wir sind jetzt gut bedacht“, sagte Pastor Josef Ahrens mit Blick hinauf zur ausladenden Überdachung. In einem zweiten Wortsinn hätten die Verantwortlichen das Projekt gut bedacht – alles sehr gut überlegt, sodass sich das Ergebnis sehen lassen könne. Wo Glaube, Liebe, Hoffnung und das Du im Mittelpunkt stünden, sei ein gutes Miteinander möglich. Die vier Begriffe sind auch Teil eines Mosaiks an der Rückwand des sechs mal zwölf Meter großen Pavillons.
Michael Prause, Vorsitzender des Kirchenvorstands in Icker, und Anton Hackmann, Sprecher des Pfarrgemeinderates, betonten, wie wichtig es sei, dass Kirche nach draußen gehe und sich weit in die Gesellschaft hinein öffne. Diese Idee hat offenbar bereits während der Bauphase Früchte getragen. 76 Freiwillige haben sich bei Wind und Wetter mit Elan und Freude beteiligt und mehr als 2400 ehrenamtliche Arbeitsstunden geleistet – darunter auch viele junge Leute und Menschen, die bisher kaum etwas mit der Kirche zu tun hatten. Viele neue Beziehungen seien entstanden, so Anton Hackmann, der allen Helferinnen und Helfern herzlich dankte.
Auch Anna Kebschull würdigte den „großartigen ehrenamtlichen Einsatz“, der nachhaltig dazu beitrage, ländliche Strukturen und das Gemeinwesen zu stärken. Die Landrätin ist auch Vorsitzende der Sparkassenstiftung, die das Projekt finanziell unterstützt hat. Zuschüsse kommen außerdem von der Niedersächsischen Lotto-Sport-Stiftung und dem Verkehrsverein Stadt und Land Osnabrück.
Ein Großteil der Nettokosten werden aus dem „Regionalen Entwicklungskonzept der LEADER-Region Hufeisen“ gefördert. Die Mittel stammen aus der EU-Förderperiode der Jahre 2023 bis 2027. Über LEADER werden nur Projekte gefördert, die die Lebensqualität im ländlichen Raum erhalten, das Miteinander stärken und die Zukunftsfähigkeit der Dörfer sichern. Der Pavillonbau in Icker entspricht voll diesem Förderansatz.
Während der Einweihungsfeier brachte Belms Bürgermeister Viktor Hermeler darüber seine Freude zum Ausdruck. Als kleine Aufmerksamkeit brachte er Kugeln für die neue Boule-Bahn mit, die neben dem Pavillon errichtet wurde, Generationen zusammenführen und die Aufenthaltsqualität steigern soll.
Teil des Projektes ist außerdem ein kleines Backhaus, das an alte Traditionen im ländlichen Raum anknüpft.
In Gemeinschaftsaktionen können nun Brote oder auch Pizza gebacken werden. Dafür hat sich ein Backhaus-Team gebildet, dem schon 20 Freiwillige angehören. Als weiterer Bestandteil des Gesamtvorhabens wird im kommenden Frühjahr die Neugestaltung des Geländes am offenen Pavillon nach ökologischen Gesichtspunkten abgeschlossen.
Kontakt: Holger Jansing, Förderverein Icker, Telefon 0151 18049041, holger.jansing@hotmail.de
Text: Holger Jansing
Fotos: Jutta Bertelsmann, Rita Eschkötter