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Figuren im Gewölbe, Teil 3

Affe und Fabelmischwesen:

Der Affe hat die Beine gekreuzt, „grässliche“ Augen, ein weit aufgerissenes Maul und Krallen an den Fingern. Seine optische Wirkung ist auf den Blick von unten berechnet. Der „Physiologus“ (das älteste Buch zur theologischen Erklärung von Tiersymbolen, 2./3. Jh.) sieht ihn in der Rolle des Teufels. Er bringt die geschlechtsbetonte Erotik auf die Erde.

Auch beim Fabelmischwesen können wir den Physiologus zu Rate ziehen. Dieser beschreibt es wie folgt: „Das männliche Tier hat das Antlitz eines Mannes… Bis zum Nabel haben sie Menschengestalt, aber dann den Schwanz eines Krokodils…“. Es stellt den Pharisäer dar, gekennzeichnet mit dem in der Kunst häufig verwendeten spitzen Judenhut. Diese Darstellung ist aber wohl nicht antisemitisch zu verstehen.

 

Literatur:
Heimatbuch Belm 1980 (I. Lindemann, S. 62 ff.)
Heimat-Jahrbuch Osnabrücker Land 2006 (F. Sprang, S. 170 ff.)

Fotos: U. Tönnies
Text: Oliver Gervelmeyer